Dresden – Tante Ju

Beim Frühstück in Halle entdecke ich in Steves CD-Regal eine Unmenge alter Anger77-Kassetten, die ich selbst nicht kenne. Er hat früher jedes Konzert mitgeschnitten, das er besucht hat. Denkwürdige Dokumente, die er mir unbedingt mal kopieren muss. Zum Beispiel 1996 auf der Peißnitz-Bühne in Halle, wo ich es tatsächlich geschafft habe, einen kompletten Auftritt schief zu singen, außer Bowies „Heroes“, das ging halbwegs.

Auf dem Weg zu „Tante Ju“ stolpern wir in einem Dresdner Industriegebiet über Schilder, die „Erotic-Car-Wash“ offerieren. Was kann man sich darunter vorstellen? Vorschläge sind erwünscht. Ich glaube ja, das einem dann halbnackte Frauen das Auto ablecken. Leider scheint am Sonntag Abend dort niemand zu arbeiten. Naja.

Erotic Car Wash

„Tante Ju“ ist ein wunderschön im Flugzeug-Stil gestalteter Club. Wir stellen mit Tourmanagerin Simone das Cover von „Allein Im Flugzeug“ nach. Heute starten wir mit „Die Sonne geht unter“ und es funktioniert wunderbar. Gelungene Show. Danach fotografiere ich Hugo Races Konzert, damit wir hier die Band mal vorstellen können. Wie immer unter Media. Bis gleich oder morgen in Potsdam.

Andreas


 Halle – Objekt 5

Frühling. Wir schaffen es, uns im Stau auf der Fahrt nach Halle fast einen Sonnenbrand zu holen. Als wir endlich da sind, gehe ich an der Saale spazieren. Vom Hochwasser ist nicht viel zu sehen. Dafür verstehe ich, warum sich Phillip Boa hier angeblich mal ein Haus kaufen wollte. Beim Soundcheck testen wir Veränderungen im Programm. Wir starten jetzt mit „Voll wie tausend Mann“. Guter Plan. Das Konzert ist unser bisher bestes, wir lassen uns in die Musik fallen und schwitzen wie Sau. Tolles Publikum, das sich nicht von „Wetten Das“ (Gottschalk gastiert zum erstenmal in Halle) aus dem Objekt 5 fernhalten lässt. Hinter der Bühne wird es langsam familiär, wir beginnen, die typischen Backstgage-Fotos zu machen. Siehe wie immer unter Media. Sehr schön. Hugo Race spielt eine grandiose Show mit neuer Setliste. Wir übernachten bei einem alten Freund in Halle und da ist es fast wie bei Mutti zu Hause. Morgen geht es in die Tante Ju nach Dresden, wenn das Hochwasser nicht doch noch zuschlägt.

Bis gleich

Andreas

Frühling in Halle


 Plauen – Malzhaus

Wir starten in Erfurt bei wunderbarem Aprilwetter. Ab kurz nach Jena begleitet uns ein perfekter Regenbogen, wie ich ihn das letzte Mal vor Jahren in Irland erleben durfte. Ich erzähle Johannes von unserem Auftritt in Plauen mit Keimzeit in der „Kaffeerösterei“. Das war wohl 1999. Als wir im „Malzhaus“ ankommen, verkündet ein Transparent, das Keimzeit demnächst wieder hier gastieren. Die sind scheinbar immer hier.

Im Club große Wiedersehensfreude mit allen. Nach kurzem Soundcheck spielen wir einen durchwachsenen Auftritt und diskutieren hinterher bei Knödeln mit Gulasch, was wir verbessern könnten. Hugo Race und Band faszinieren wieder einmal mit wahrer Spielfreude und Energie. Nach der Show werden wir zu einer Party in Plauen eingeladen. Trompeter, Posaunist und komische Soundsmacher Michelangelo kocht wunderbar original italienische Pasta, die wir gegen drei Uhr morgens mit viel Wein verspeisen. Danach ins Bett. Glücklich. Morgen geht es nach Halle ins Objekt 5.

Fotos unter Media, diesmal auch schwarzweiß wegen des Kunsteffektes.


 Erfurt – Tourvorbereitung

Morgen geht es wieder los. Große Freude. Tourvorbereitungfotos wie immer unter Media. Bis gleich.


 Videodownload

Wie von Sigi angekündigt, stehen jetzt zwei Videos zum Download bereit. Es handelt sich einmal um eine Probe des Liedes Vorhang in Johannes‘ Musizierzimmer und zum Anderen um das gleiche Lied, jedoch live auf der MS Stubnitz in Rostock.

Viel Spaß mit den Videos!


 Erfurt – Wohnzimmer

Guten Tag,

nach der schlechten Nachricht, die zwei abgesagten Shows betreffend, sind wir erstmal an den Warnemünder Strand gefahren, haben dort ins Wasser gespuckt und uns den Hintern abgefroren. Fotos hiervon und vom Konzert auf der MS-Stubnitz findet Ihr hier. Danach gab es leckeren Fisch (außer für mich) und eine nervige Fahrt nach Erfurt.

Dabei fällt mir ein: Wenn Ihr auf den Fotos unbekannte Gesichter entdeckt: Das eine ist mein Freund Johannes, der seit einigen Jahren Klavier bei uns spielt und mich auch auf dieser Tour begleitet, obwohl er in Kürze Vater wird. Vielen Dank. Der Bartmann ist mein Kumpel und unser Webmaster Ratterobert, der mich, standesgemäß immer noch ohne Führerschein unterwegs seienden Halb-Rockstar, durch die Gegend chauffiert und nebenbei Mädchen für alles spielt. So jemanden braucht man nämlich auf Tour. Letzterer wird auch versuchen, in den nächsten Tagen kleine Filme von den Proben und Auftritten auf unsere Seite zu stellen. Vielen Dank die zweite.

Wir freuen uns auf die nächste Rutsche. Dann besorge ich mir auch ein Autogramm von Hugo auf einer uralten Nick-Cave-Scheibe, auf der er mitgespielt hat. Das Leben kann so schön sein.

Bis gleich.

Andreas.

PS.: Soeben erreicht mich die Nachricht, dass Nikki Sudden gestorben ist. Alleine, irgendwo auf Tour in Amerika. Obwohl mich mit ihm nicht viel mehr verbunden hat, als unsere gemeinsame Tourmanagerin, lässt es mich nicht kalt, dass wieder ein echter Rock’n’Roller viel zu früh von uns gegangen ist. Nikki wäre im Juli fünfzig Jahre alt geworden.